by Lucas Kreuzer, YourFriendlyPhysicist at day and Jukebox Romeo at night..
Haben wir eine Wahl? Und für was entscheiden wir uns, auf der Suche nach Haltung, Antworten und Freiheit. Entscheiden wir uns für den Mainstream und spenden gähnend Beifall, wohlwissend welche Folgen dieser Lebensstil auf uns, andere und Umwelt hat.
Oder regt sich Widerstand. Doch wie weit kann dieser schon reichen, wenn jeder ‚Ungehorsam‘ von einem übermächtigen Gegenspieler einkalkuliert oder gar erwartet wird.
Ein Wechsel der Perspektive kann Ausweg aus dieser Falle bieten: Anstatt Regierung und Opposition, anstatt eine Befürwortung und Ablehnung einzelner Meinungen, anstatt ein Wir und Die, wird der Einzelne von der Welt als Gesamtheit unterschieden.
Dadurch machen wir uns gedanklich unabhängig und erhalten Freiheit, die dadurch wertvoll ist, weil sie reflektiert wahrgenommen wird. Als finale Konsequenz steht das aktive und individuelle Entgegenwirken von unethischen Automatismen. Aber ist man wirklich bereit dazu? Das als Sinn des Handelns zu sehen?
Während sich vergangene Generationen diese Fragen angesichts industrieller Revolution, Globalisierung, Kapitalismus und Atomenergie stellten, sehen wir uns mit den Herausforderungen von Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und der Aufrechterhaltung unserer Biosphäre konfrontiert.
Die Unsicherheit wächst mit der Anzahl an Möglichkeiten. Noch nie war die individuelle Freiheit größer als heute. Wir können machen was und wie und wo wir wollen, alles scheint möglich, doch was ist der wahre Preis und wer bezahlt ihn?
Wieso gibt es Ethikarchitekten für künstliche Intelligenzen, während die meisten Ethikräte für reale Intelligenzen meist Spielbälle der Systeme sind? Unsere individuelle Freiheit scheint unendlich, doch wieso habe ich das Gefühl, dass ihre Grenzen doch eigentlich sehr eng sind.
Jede unserer Entscheidungen wird von einem Wir und Die entweder befürwortet oder abgelehnt, in jedem Fall aber bewertet. Eltern, Lehrer, Kollegen, Freunde.
Also wofür entscheiden wir uns? Wofür entscheide ich mich? Beteiligen ich mich am Beifall des Systems, flüchte mich in Konsum und Religion, nur um weniger entscheiden zu müssen?
Oder begebe ich mich auf die Suche nach neuen Zugängen zu echter Freiheit? Wie wechsle ich meine Perspektive und etabliere ein Wertesystem, dass Erfolg nicht mehr in Wachstum und Profit, sondern in globaler Gerechtigkeit, Zufriedenheit und Glück misst?
Wie verliere ich die Angst und nicht mich selbst in einer neuen, schnelleren, komplexeren Welt? Wie kann ich neue Technologien annehmen, ohne wieder Teil einer ungerechten Maschine zu werden? Mehr denn je, ist es notwendig sich von der Gesellschaft gedanklich unabhängig zu machen um einen übermächtigen Gegner, sei es Diktatur, Ideologie, oder Firmen, Widerstand zu leisten.
Do we have a choice? And what should we elect in our search for attitude, answers and freedom. We choose the mainstream and give a yawning applause, knowing full well what consequences this lifestyle has on us, others and the environment.
Or resistance is stirring. But how far can this go if every ‚disobedience‘ is taken into account, even expected by an overpowering opponent.
change of perspective can offer a way out of this trap: Instead of government and opposition, instead of approving and rejecting individual opinions, instead of a we and they, the individual is distinguished from the world as a whole.
In this manner, we make ourselves mentally independent and receive freedom that is valuable because it is perceived in a reflected manner. The final consequence is the active and individual counteraction to unethical automatisms. But are you really ready for it? To see that as the meaning of action? But are you really ready for this? To see that as the meaning of action?
While past generations asked themselves these questions in the face of industrial revolution, globalization, capitalism and atomic energy, we are confronted with the challenges of digitization, artificial intelligence and the maintenance of our biosphere.
The uncertainty grows with the number of possibilities. Apparently individual freedom has never been greater than it is today. We can do what and how and where we want, everything seems possible, but what is the real price and who pays it?
Why are there ethics architects for artificial intelligences, while most ethics councils for real intelligences are mostly playballs of the systems? Our individual freedom seems infinite, but why do I have the feeling that your limits are actually very narrow.
Each of our decisions is either approved or rejected by our parents, teachers, friends, colleagues, but in each case evaluated.
So what do we choose? What do I choose? Do I participate in the applause of the system, take refuge in consumption and religion, just to have less to decide?
Or do I go looking for new approaches to real freedom? How do I change my perspective and establish a value system that no longer measures success in growth and profit, but in global justice, satisfaction and happiness?
How do I lose fear and not myself in a new, faster, more complex world? How can I embrace new technology without becoming part of an unjust machine again? More than ever, it is necessary to make oneself mentally independent of society in order to resist an overpowering opponent, be it dictatorship, ideology or life-shaping companies.
Lucas Kreuzer, 'Hier und Jetzt', aknownspace, 2020, 1, 18